Die Entstehung von Basel I bis Basel III:
Bankenregulierung im Wandel

Basel I (1988): Der erste Schritt zur globalen Finanzstabilität
Das erste Basel-Abkommen wurde nach der Schuldenkrise der 1980er-Jahre eingeführt. Ziel war es, Banken weltweit zu verpflichten, mindestens 8 % ihres Kreditvolumens durch Eigenkapital abzusichern. Dadurch sollten Risiken im Kreditgeschäft besser abgefedert werden.
Auswirkungen auf den Immobilienmarkt:
Die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt waren gering, da die Eigenkapitalquote pauschal galt und keine differenzierte Betrachtung von Immobilienkrediten erfolgte.
Basel II (2004): Risikobewertung im Mittelpunkt
Mit Basel II verschob sich der Fokus auf die genaue Bewertung von Risiken. Banken mussten nun je nach Kreditnehmer unterschiedliche Risikogewichte ansetzen. Immobilienkredite mit hoher Beleihung und geringer Bonität wurden als risikoreicher eingestuft.
Folgen von Basel II:
- Strengere Prüfung der Kreditwürdigkeit
- Einführung interner Ratingsysteme bei Banken
- Unterschiedliche Anforderungen je nach Bank und Kundenprofil
Basel III (2010–2025): Lehren aus der Finanzkrise
Die globale Finanzkrise 2008 offenbarte Schwächen im Bankensystem, viele Institute hatten zu wenig Eigenkapital und zu viele riskante Kredite vergeben. Basel III war die Reaktion darauf:
- Höhere Eigenkapitalanforderungen
Mindestens 10,5 % hartes Kernkapital - Liquiditätskennziffern
Banken müssen Liquiditätsreserven für Krisenfälle vorhalten (z. B. LCR – Liquidity Coverage Ratio) - Leverage Ratio
Begrenzung der maximalen Verschuldung
Basel III in der Praxis: Das bedeutet es für Immobilienkäufer
1. Finanzierung von Immobilien wird anspruchsvoller
Viele unserer Kunden stellen fest, dass ihre Hausbank Kredite nicht mehr so großzügig vergibt wie früher. Schon kleinere Schwächen im Einkommen oder eine geringe Eigenkapitalquote führen zur Ablehnung. Auch die Konditionen (Zinsen, Tilgung) werden strenger.
Beispiel:
Ein Käufer mit 10 % Eigenkapital und variabler Einkommenssituation muss mit Ablehnung rechnen, obwohl das früher problemlos möglich war.
2. Vorteile für gut vorbereitete Käufer beim Immobilienkauf
Wer rechtzeitig Eigenkapital ansammelt, seine Unterlagen aufbereitet und die eigene Bonität kennt, hat weiterhin gute Chancen auf eine Finanzierung. Besonders interessant ist dies für Käufer, die mit einem erfahrenen Immobilienmakler zusammenarbeiten, der frühzeitig auf die Anforderungen hinweist.
📌 Tipp von Wienroth Immobilien:
Erstellen Sie vor der Immobiliensuche ein Finanzierungskonzept mit Ihrer Bank oder einem Finanzierungsberater.
Basel III und Immobilienverkäufer: Was Sie wissen müssen
1. Preisstrategie beim Immobilienverkauf unter Basel III anpassen
In einem Umfeld mit geringerer Nachfrage kann ein zu hoher Startpreis abschreckend wirken. Verkäufer sind gut beraten, den Angebotspreis realistisch zu wählen, idealerweise auf Basis einer professionellen Marktwertermittlung.
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2. Bonität von Interessenten prüfen
Nicht jeder Kaufinteressent bekommt heute eine Finanzierung. Es ist ratsam, sich frühzeitig Finanzierungsnachweise oder Finanzierungszertifikate vorlegen zu lassen.
3. Verkaufsdauer realistisch einschätzen
Die Vermarktungsdauer kann sich verlängern, vor allem bei speziellen oder hochpreisigen Objekten. Wienroth Immobilien unterstützt mit maßgeschneiderten Verkaufsstrategien, gezieltem Marketing und individueller Käuferansprache.
Vorschau auf Basel IV: Weitere Verschärfungen in Sicht
Obwohl offiziell nicht als „Basel IV“ bezeichnet, laufen bereits mehrere regulatorische Weiterentwicklungen unter diesem Namen.
Diese beinhalten:
- Neue Berechnungsmethoden für die Eigenkapitalunterlegung
- Weitere Einschränkungen für interne Ratings
- Noch strengere Regeln für risikobehaftete Vermögenswerte wie Immobilien
Konsequenz für den Markt unter Basel IV:
- Banken müssen mehr Kapital vorhalten
- Kredite für Immobilien werden tendenziell teurer und schwerer zugänglich
- Investoren weichen verstärkt auf Eigenkapitalmodelle oder Joint Ventures aus
Für Käufer und Verkäufer unter Basel IV bedeutet das:
- Frühzeitige Planung im Immobilienkauf wird noch wichtiger
- Gute Bonität und solides Eigenkapital sind zentrale Erfolgsfaktoren
- Die Bedeutung unabhängiger Beratung nimmt weiter zu
Fazit
Basel III & IV – Herausforderung und Chance zugleich
Die verschärften Regeln stellen Käufer und Verkäufer gleichermaßen vor neue Aufgaben. Doch wer gut informiert ist, kann sich optimal vorbereiten. Mit einem starken Partner wie Wienroth Immobilien an Ihrer Seite navigieren Sie sicher durch das neue Regulierungsumfeld – egal ob Sie kaufen, verkaufen oder investieren möchten.

Wienroth Immobilien –
Ihr Partner für klare Lösungen
Wir begleiten Eigentümer und Käufer nicht nur bis zum Notartermin, sondern auch danach. Fragen zu Betriebskosten, Abrechnungen und Übergabeprozessen sind bei uns in besten Händen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
zur Auswirkung von Basel III auf den Immobilienmarkt
Was bedeutet Basel III konkret für Immobilienkäufer?
Basel III verpflichtet Banken zu einer höheren Eigenkapitalhinterlegung bei der Kreditvergabe. Für Immobilienkäufer bedeutet das: Wer eine Immobilie finanzieren möchte, muss mit strengeren Anforderungen rechnen. Banken vergeben Kredite nur noch an Kunden mit ausreichend Eigenkapital, stabilen Einkommensverhältnissen und guter Bonität. Das kann dazu führen, dass manche Käufer ihre Finanzierung nicht mehr realisieren können oder auf kleinere Objekte ausweichen müssen.
Wichtig für Käufer:
- 20–30 % Eigenkapital werden heute häufig vorausgesetzt.
- Zusätzliche Erwerbsnebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer etc.) müssen ebenfalls aus Eigenmitteln bezahlt werden.
- Eine frühzeitige Finanzierungsberatung ist daher essenziell.
Welche Auswirkungen hat Basel III auf den Immobilienverkauf?
Verkäufer sehen sich mit veränderten Marktbedingungen unter Basel III konfrontiert. Da die Finanzierungsanforderungen für Käufer steigen, sinkt bei vielen Objekten die Nachfrage, insbesondere im mittleren und gehobenen Preissegment. Für Verkäufer bedeutet das: längere Vermarktungszeiten, stärkerer Preiswettbewerb und eine wachsende Bedeutung professioneller Immobilienvermarktung.
Was Verkäufer unter Basel III beachten sollten:
- Die Zielgruppe verschiebt sich hin zu Kapitalanlegern oder Käufern mit hohem Eigenkapital.
- Die Zahlungsfähigkeit potenzieller Käufer sollte frühzeitig geprüft werden.
- Flexibilität bei Preisverhandlungen kann in schwierigen Marktphasen entscheidend sein.
Wie beeinflusst Basel III die Finanzierung von Neubauten und Projektentwicklungen?
Gerade im Bereich Neubau und Projektentwicklung haben sich die Finanzierungsbedingungen seit Basel III erheblich verschärft. Projektentwickler müssen heute deutlich mehr Eigenmittel einbringen. Banken werten Neubauten oft als risikoreicher, vor allem wenn sie nicht bereits vorvermarktet sind. Für private Käufer kann das bedeuten, dass Finanzierungen für Neubauobjekte schwieriger zu bekommen sind, oder dass Projektentwicklungen gar nicht erst realisiert werden.
Folgen für den Markt unter Basel III:
- Verzögerte Bauprojekte oder Projektstopps
- Rückgang von Neubauangeboten
- Preissteigerung bei Bestandsimmobilien durch Angebotseinengung